Haus Mödrath – Räume für Kunst
Wie aus dem Herrenhaus, ehemals „Burg“ genannt, Haus Mödrath wurde, ist schnell erzählt. Auf der Suche nach einem Bürogebäude stieß ich beim Googeln als erstes auf dieses Anwesen. Als mittelständischer Unternehmer und mit beiden Beinen auf dem Boden kam das Haus als Bürogebäude natürlich nicht in Frage. Doch bereits seit zwei Jahrzehnten schwebte es mir vor Kunst – zeitgenössische Kunst – auszustellen. Allerdings hatte ich mich nie wirklich aktiv darum bemüht.
Hatte dieses Herrenhaus nun mich gefunden, um dort Kunst zu zeigen?
Schon bei meinen ersten Recherchen zum Haus erfuhr ich, dass in diesem Gebäude der weltberühmte Komponist und Begründer der neuen Musik Karlheinz Stockhausen zur Welt kam, der namensgebende Ort Mödrath dem Braunkohletagebau zum Opfer fiel und verschwand, die in den 1830er Jahren zum Anwesen gehörige Mödrather Mühle Farbpigmente aus Holz gewann und dass das Haus als erstes im gesamten Kreis elektrifiziert war. Mehr und interessanter geht doch gar nicht.
Ich konnte also nicht anders und das Abenteuer Haus Mödrath – Räume für Kunst begann.
Es ist ein Haus, ein Wohnhaus, für Kunst und Künstler, ohne eine eigene Sammlung, kein Museum, schon gar nicht ein Sammlermuseum, sondern ein lebhafter Ort, wo künftig wechselnde Ausstellungen von wechselnden Kuratoren organisiert werden. Mir kommt es dabei nur und ausschließlich auf die Kunst und die Künstler an. Sie sollen in Haus Mödrath realisieren können, was ihnen wichtig ist. Und genau diese Auseinandersetzung mit Kunst und Künstlern ist mir das zentrale Anliegen. Alles andere hat sich dem unterzuordnen, deshalb möchte ich selber übrigens auch anonym bleiben. Doch wenn Künstler etwas Herausragendes schaffen, dann haben sie auch einen Anspruch darauf, dass ihr Werk wahrgenommen werden kann. Und das alleine ist der einzige Grund, weswegen das Haus der Öffentlichkeit zugänglich ist. Mir persönlich ist öffentlicher Zuspruch nicht bedeutsam, aber ich freue mich über jeden einzelnen Besucher, der der Kunst in Haus Mödrath wertschätzend begegnet.